Cover MOSAIKER 32

Die Originalzeichnung stammt vom 8. März 1997. 23 Jahre ist das nun schon her! Kurz zuvor hatte ich den Murnau-Film „Der letzte Mann“ im Fernsehen gesehen. Das ist ein Schwarzweißfilm von 1924 mit Emil Jannings in der Hauptrolle. Der Film hatte mich tief beeindruckt und ich bekam Lust auf einen Comic, der im Hotelmilieu angesiedelt ist.

Emil Jannings als Hotelportier

(Filmsequenz aus „Der letzte Mann“, Deutschland 1924)

Natürlich kommen einem als Mosaiker sogleich Erinnerungen an die Amerikaserie der Digedags: Heft 182, „Zwischenfall im Palast-Hotel“! Die Figur des gealterten Hotelportiers hatte mich zudem unweigerlich an alte Mosaik-Charaktere erinnert. So habe ich ihn, ohne unbedingt auf Porträtähnlichkeit zu achten, als Mosaikfigur zeichnen wollen – und stellte mir die Digedags als Hotelpagen dazu vor. Natürlich nur Dig und Dag, denn im Hegen-Universum sollte das Heft etwa zwischen Heft 83 und 84 verankert sein und in einem Berliner Hotel spielen. Zum Glück hatte ich den Film auf Videokassette aufgenommen und schaute mir die Uniform des Portiers auf Standbildern genau an. Die Digedags sollten den leicht reizbaren, stattlichen Portier immer wieder mit kleinen Streichen zur Weißglut bringen. Damals hatte ich schon eine sehr vage Handlung im Kopf, die aus selbigem heute leider verdampft ist. Aber es blieb bei dem fiktiven Titelbild, denn es gab keine Chance auf Veröffentlichung. Die Arbeit an einem adäquaten 24-Seiten-Heft wäre immens gewesen und ohne Lohn geblieben. Es war ja noch die Prä-Computer-Ära, jedenfalls in meinem Haushalt. Steffen Jähde war auch begeistert und hätte gern die Hintergründe gezeichnet, jedoch war das als reines Spaßprojekt für uns beide zeitlich nicht drin. Sicherlich hätte es sogar rechtliche Konsequenzen gehabt! Jahre später fragte mich Michael Hebestreit wegen eines Titelbildes für eine Ausgabe des „MOSAIKER“. So konnte ich dann die Zeichnung feierlich aus der „Schublade“ ziehen und – im Jahre 2001 mittlerweile technisch aufgerüstet – am Computer kolorieren.

von links nach rechts: zwei noch nie veröffentlichte Privatvarianten von Ulf S. Graupner, MOSAIKER 32 (Normalausgabe), MOSAIKER 32 (Variantcover), MOSAIKER 32 (2. Auflage 2020, noch nicht erschienen)

Ulf S. Graupner alias Rufus Pangler (19. März 2020)