Technische Daten:
erschienen am:
10 Seite, 4c, DIN A5, Leporello
April 2018
(geboren am 16. September 1909 in Chemnitz; gestorben am 23. August 2002 in Radebeul) war ein deutscher Maler und Grafiker.
Prof. Dr. Klaus Hammer über Günter Schmitz zum 90. Geburtstag 1999: „Weder künstlerische Programme noch die Darstellung sozialer Konflikte spielen bei Günter Schmitz eine Rolle. Unter den Dresdener Malern gehört er wohl zu den ,Stillen‘. Das gilt aber weniger für seine Gebrauchs- und Werbegrafik, mit der er in den ersten beiden Jahrzehnten der DDR damalige Sehgewohnheiten aufgriff, die von Produkten (nicht von der Natur selbst) bestimmt wurden: von der optischen Reizflut der Werbung des Plakats, der Massenmedien. Der Künstler, der seit den 50er-Jahren in der angewandten Kunst tätig war und Plakate, Ausstellungsgestaltungen und Buchillustrationen entwarf, bediente sich dabei der suggestiven, aber kühlen, entindividualisierten Farbenpalette der modernen Reklame, die durchaus mit der gleichzeitigen Pop Art verglichen werden könnte, wenn sich der Werbegrafiker Schmitz auch der Verfremdung und Pardodie der banalen Objekte des Massenkonsums bedient hätte. Allen traditionellen Klischees, die er hier verwendet – ,schöne Frauen, starke Männer, gesunde glückliche Kinder‘ –, liegt auch hier das Formprinzip einer weichen, ,schönlinigen‘, wenn gleich streng gegliederten und klar differenzierten Bildordnung zugrunde.“ . /1/
Für Kinder illustrierte Werke von Günter Schmitz sind recht rar und alle pädagogischer Art. Das ist wohl vor allem dem Kundenstamm seiner Werbearbeiten zu verdanken. Die Aufträge für das Deutsche Hygiene-Museum in der DDR und die Dresdner Chemie-Industrie zeigen das. Seine Arbeiten für Kinder haben dabei den gleichen faszinierenden Strich, wie die für die Werbung. Nie werden Personen unsympatisch, auch wenn alle Bilder eine idealisierte Welt zeigen. Als Kind hat mich das nie gestört, denn ich habe mit „Die Uhr“ den Umgang mit der Zeit gelernt. Das Verständnis, die Stunde in vier Viertel zu teilen und zu wissen was „dreiviertel acht“ bedeutet, habe ich auch diesem Buch zu verdanken.
Der Schleckerjörg aus dem Buch „Vom Jörg, der Zahnweh hatte“ hat mir zwar nie so richtig die Angst genommen, aber wie wichtig es ist, dem Zahnarzt zu vertrauen und regelmäßig auf die Pflege der Zähne zu achten, ist haften geblieben. Dass im gleichen Buch auch die Eltern zur Erziehungsarbeit aufgerufen wurden, hat mich als Kind nicht interessiert, ist aber heute in einem Kinderbuch nicht mehr unbedingt gegenwärtig.
Mit den beiden Bänden der „Puppenspielereien“ habe ich mich sehr lange beschäftigt und im Geheimen auch ein paar Theateraufführungen im Kinderzimmer geprobt. Publikum war damals von mir nicht erwünscht, aber die Beschäftigung damit war einfach großartig.
Die einzigen der hier vorgestellten Hefte, welche ich als Kind nicht kennengelernt habe, sind die des Postreiter-Verlages aus Halle. Unter dem Motto „Alle machen mit“ zeigen sie in motivierenden Illustrationen, dass hier für Kinder gearbeitet wurde. Die recht seltenen Postkarten des gleichen Verlages begeistern auch heute noch und wären durchaus zeitgemäß.
Mit der letzten vorgestellten Arbeit sollte die Jugend zur Gesundheitserziehung angeregt werden. Das Heft war einer von Schmitzʼ zahlreichen Aufträgen für das Deutsche Hygiene-Museum in Dresden.
Quellenangabe:
/1/ „Eine paysage intime – in Licht und Farbe getaucht“, Prof. Dr. Klaus Hammer in: Günter Schmitz zum 90. Geburtstag, Stadtgalerie Radebeul, 1999